Institute of Mountain Emergency Medicine | Eurac Research
DAS TEAM SPRICHT ÜBER DAS PROJEKT
Kognitive Leistung und schnelle Reaktionszeit bzw. rasche Entscheidungsfindung sind im Profisport und bei anspruchsvoller Arbeit oberhalb von 2.500 m Meereshöhe unabdingbar – allerdings kann die kognitive Leistung in der Höhe, vor allem nach mehreren Stunden Hypoxämie, eingeschränkt sein. Dieses Projekt kombiniert erstmals in einem hypobaren Raum die Auswirkungen von Kälte und großer Höhe auf anspruchsvolle körperliche und kognitive Multitasking-Leistungen. Dabei wird die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit gesunder Menschen mithilfe eines neuentwickelten Multi-Sensor-Skisimulators getestet und die Wirkung von zusätzlichem Sauerstoff auf die Leistung bei Skirennen bzw. die Reaktionszeit auf ein zusätzliches optisches Signal bei Normaltemperatur und in der Kälte geprüft.
DIESES PROJEKT FÖRDERT DIE NACHHALTIGKEIT, WEIL...
Der Skisimulator mit kontrolliertem Hypoxietraining ermöglicht ökologische Nachhaltigkeit und größere Sicherheit für die NutzerInnen: Es entfallen Reisen an entlegene Destinationen wie Neuseeland oder die Anden zu Trainingszwecken und die damit verbundenen Umweltauswirkungen, die CO2-Emissionen und der Verbrauch natürlicher Ressourcen wie Wasser für Kunstschnee werden reduziert und das alpine Ökosystem geschützt. Für Indoor-Training können erneuerbare Energien und effiziente Technologien eingesetzt und Equipment-Verschleiß und Bodenerosion vermieden werden. Was die Sicherheit betrifft, so wird in der kontrollierten Umgebung unter ärztlicher Überwachung und durch individuelle Anpassung das Verletzungsrisiko minimiert. Die Hypoxietherapie wird sorgfältig überwacht, und dadurch die Technologie und die Sicherheit der NutzerInnen verbessert.
DAS PARTNERUNTERNEHMEN STELLT SICH VOR
Die Melittaklinik ist eine privat geführte, mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb vertragsgebundene Klinik. Sie ist auf neurologische und orthopädische Rehabilitation spezialisiert und gilt als führende Einrichtung ihrer Art im Raum Südtirol. Die Klinik entwickelt seit über 20 Jahren aktiv Equipment, Verfahren und Therapieansätze, die im Anschluss von Partneruniversitäten wissenschaftlich geprüft und validiert werden.

Dr.-Ing. Martin Schmidt hat 2020 sein PhD-Studium an der TU Dresden in Biomedizinischer Technik summa cum laude abgeschlossen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Verarbeitung kardiovaskulärer Biosignale, die Anwendung interpretierbarer und erklärbarer KI in der Biosignalanalyse und vernetzten physiologischen Ansätzen. Seit 2019 leitet Martin Schmidt die Arbeitsgruppe Biosignalverarbeitung am Institut für Biomedizinische Technik der TU Dresden. Er ist Autor/Co-Autor von über 20 unabhängig begutachteten wissenschaftlichen Artikeln.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen:
https://scholar.google.de/citations?user=YLVQlgoAAAAJ
https://orcid.org/0000-0003-4012-0608

Nach dem Studium der Biomedizinischen Technik und Automatisierungstechnik an der TU Ilmenau promovierte und habilitierte Hagen Malberg an der Universität Karlsruhe. Er wurde 2010 Direktor des Instituts für Biomedizinische Technik an der TU Dresden und gründete 2011 das Steinbeis-Forschungszentrum „Angewandte Medizintechnik“ Dresden. Neben seiner Tätigkeit als Studiendekan für Biomedizinische Technik ist Hagen Malberg in zahlreichen Fachverbänden und -ausschüssen aktiv.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen:
https://tu-dresden.de/ing/elektrotechnik/ibmt
https://www.researchgate.net/scientific-contributions/Hagen-Malberg-39148897

Prof. Netzer ist seit 1988 als Facharzt für Allgemeinmedizin tätig und daneben auf die Gebiete Innere Medizin und Pneumologie, Schlafmedizin und Sportmedizin spezialisiert. Er führte 1993 seine ersten Feldstudien zur Schlafanalyse in über 6.000 m Höhe durch und ist heute ein renommierter Spezialist für Schlaf in der Höhe bzw. in Hypoxie. Seit etwa zehn Jahren befasst er sich verstärkt mit Veränderungen der kognitiven Funktionen unter Hypoxie bei gesunden Erwachsenen und geriatrischen Personen.