PROJEKT

DRONE-AED | Lieferung eines automatisierten externen Defibrillators (AED) durch eine Drohne in Gebirgsregionen

DAS TEAM SPRICHT ÜBER DAS PROJEKT

Das Gemeinschaftsprojekt zweier Forschungsinstitute von Eurac Research (Institut für Alpine Notfallmedizin und Center for Sensing Solutions) und des privaten Unternehmens MAVTech verbindet technologisches Know-how und medizinisches Wissen zur Optimierung der Effizienz der prähospitalen Notfallversorgung in abgelegenen und alpinen Gebieten im Falle eines Herzstillstands.
In Bergregionen sind immer mehr Touristen anzutreffen, die der Gefahr eines Herzstillstands ausgesetzt sind. Die Verfügbarkeit eines automatisierten externen Defibrillators (AED) kann die Überlebenschancen erhöhen. Den in diesen Gebieten oft nicht rechtzeitig erreichbaren Betroffenen kann durch eine schnelle Verfügbarkeit eines Defibrillators geholfen werden, vorausgesetzt, dieser wird auf anderem Wege bereitgestellt. Können ferngesteuerte Flugsysteme (UAS) die Zeit bis zum Beginn der Behandlung bei einem Herzstillstand bei Bergrettungseinsätzen verkürzen, indem sie einen AED durch automatische Flüge unter extremen Umweltbedingungen bereitstellen und dabei einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen? Unser Ziel ist es, Menschen mit Herzstillstand in Bergregionen durch den Einsatz von AEDs per Drohne schneller und mit geringen Umweltauswirkungen zu behandeln.

  1. Entwicklung eines UAS für die automatische Bereitstellung von AEDs in Extremsituationen

  2. Nachweis für schnellere Vor-Ort-Einsätze von drohnen-gestützten automatisierten Defibrillatoren (AEDs)

  3. Bestimmung des CO2-Fußabdrucks verschiedener Transportarten

Dieses Projekt fördert die ökologische Nachhaltigkeit, weil...

Drohnen für die Zustellung von medizinischem Material, Triage, Such- und Rettungseinsätzen oder Telemedizin optimieren die Effizienz konventioneller (Hubschrauber-)Rettungsdienste. Darüber hinaus kann die Bevölkerung von einem besseren Service profitieren (schnellere Behandlung, geringere Kosten, reduzierter Footprint). Tatsächlich ist der Einsatz von Drohnen mit weniger Lärm und Luftverschmutzung, Verbrauch an petrochemischem Treibstoff und einem geringeren Einsatz von Personal (und damit einem geringeren Risiko) bei Notfalleinsätzen verbunden. 
Im konkreten Fall kann eine Drohne, die AEDs bereitstellt, den CO2-Fußabdruck des Rettungsdienstes reduzieren. Im Rahmen unserer Feldstudie ermitteln wir den CO2-Fußabdruck von per Drohne zugestellten AEDs und vergleichen ihn mit konventionellen Rettungstransportmitteln wie Hubschrauber und Krankenwagen.

Das Partnerunternehmen stellt sich vor

Das Hauptziel von MAVTech ist die Entwicklung innovativer Luftfahrtprodukte und -dienstleistungen für Luftvermessungen, die taktische Unterstützung für zivile Anwendungen sowie der Transfer neuer Luft- und Raumfahrttechnologien aus dem Forschungsbereich in den Industriesektor.
Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Produktion von Mini-UAS (Unmanned Aerial Systems) für allgemeine Flugeinsätze (einschließlich alpiner und maritimer Einsätze), der Entwicklung tragbarer Lösungen sowie der Integration kundenspezifischer Geräte und Sensoren, um den Anwendungsanforderungen gerecht zu werden.
MAVTech hat eine komplette Familie von Multirotor- und Starrflügler-Drohnen entwickelt, die für verschiedene Flugmissionen geeignet sind, z. B. Such- und Rettungseinsätze, Inspektion von Anlagen, Überwachung von Naturgefahren, Präzisionslandwirtschaft und Luftüberwachung.

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Roberto Mendicino
Roberto Mendicino erlangte 2017 seinen Doktortitel an der Universität Trient im Fachbereich der 3D-Strahlungsdetektoren. Im Jahr 2018 erhielt er vom National Institute of Nuclear Physics Unterstützung für die Entwicklung eines monolithis...

Roberto Mendicino erlangte 2017 seinen Doktortitel an der Universität Trient im Fachbereich der 3D-Strahlungsdetektoren. Im Jahr 2018 erhielt er vom National Institute of Nuclear Physics Unterstützung für die Entwicklung eines monolithischen und pixelierten Neutronendetektors für die thermische Neutronen-Bildgebung, für den er einen CMOS-Sensor und eine entsprechende Datenerfassungsarchitektur entwickelte. Anschließend arbeitete er bei der Bruno-Kessler-Stiftung als Forscher auf dem Gebiet der organischen und flexiblen Sensoren für die Fingerabdrucktechnologie. Seit 2022 arbeitet er bei Eurac Research an der Entwicklung von Sensornetzwerkarchitekturen und Sensoranwendungen. Im Bereich DRONE-AED betreut er die UAV-Tests im Innen- und Außenbereich und arbeitet an einer Strategie für das automatische Mapping von Liefersystemen durch die Erforschung von Methoden der künstlichen Intelligenz und technischer Unterstützung.

Giovanni Vinetti
Giovanni Vinetti ist Facharzt für Sportmedizin (2018) und PhD in Gesundheitstechnologie (2021). Seit 2021 ist er Forscher am Institut für Alpine Notfallmedizin bei Eurac Research und Vertragsdozent für Physiologie an der Universität Bre...

Giovanni Vinetti ist Facharzt für Sportmedizin (2018) und PhD in Gesundheitstechnologie (2021). Seit 2021 ist er Forscher am Institut für Alpine Notfallmedizin bei Eurac Research und Vertragsdozent für Physiologie an der Universität Brescia. Sein Forschungsinteresse gilt der Bewegungsphysiologie und Physiologie unter besonderen Umweltbedingungen, Prävention und Therapie von Herzstillstand bei Bergsportaktivitäten.

Michiel Jan Van Veelen
Michiel Van Veelen hat 2015 seine Facharztausbildung in der Notfallmedizin abgeschlossen und war in akademischen und klinischen Einrichtungen tätig, bevor er 2019 bei Eurac Research anfing. Er war der Projektkoordinator der medizinischen F...

Michiel Van Veelen hat 2015 seine Facharztausbildung in der Notfallmedizin abgeschlossen und war in akademischen und klinischen Einrichtungen tätig, bevor er 2019 bei Eurac Research anfing. Er war der Projektkoordinator der medizinischen Forschung im Rahmen des INTERREG START-Projekts, das die Anwendung von Drohnen für die Bergrettung in Südtirol erprobte. Van Veelen veröffentlichte die Ergebnisse in einer internationalen Fachzeitschrift und präsentierte sie auf internationalen Konferenzen.

Abraham Mejia-Aguilar
Abraham Mejia Aguilar hat einen Doktortitel in Elektronischer Instrumentierung. Der Schwerpunkt seiner Arbeit bei Eurac Research liegt auf der Entwicklung von Messsystemen und Analysetools für alpine Anwendungen. Mit mehr als 20 Jahren Erf...

Abraham Mejia Aguilar hat einen Doktortitel in Elektronischer Instrumentierung. Der Schwerpunkt seiner Arbeit bei Eurac Research liegt auf der Entwicklung von Messsystemen und Analysetools für alpine Anwendungen. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Instrumentierung und Luftfahrt ist er der leitende UAV-Pilot bei Eurac Research. Im Rahmen des von INTERREG Italien-Österreich geförderten START-Projekts hat Eurac Research einen neuen, auf LoRa-Technologie basierten UAV-Sendeempfänger (ähnlich den LVS-Geräten, die bei Lawinenunglücken eingesetzt werden) entwickelt, der Lawinenopfer bis zu einer Entfernung von 300 m ortet (das Fünffache eines herkömmlichen LVS-Gerätes). Die Ergebnisse wurden in IEEE-Fachzeitschriften veröffentlicht.

Infos

Forschungszentrum

DRONE-AED | Lieferung eines automatisierten externen Defibrillators (AED) durch eine Drohne in Gebirgsregionen | Eurac Research

Partnerunternehmen

MAVTech

Wissenschaftliche Koordination

Michiel Jan Van Veelen